Geschäftsbericht 2023/24

Lagebericht zum Geschäftsjahr 2023/24

Reto Gurtner, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats

 

Das Jahr 2023 war ein Jahr des Umbruchs für die Weisse Arena Gruppe. Inmitten vieler Veränderungen haben wir im Verlaufe des Herbstes unsere Geschäftsführung ausgetauscht und arbeiten weiter daran, eine kompetenzgeführte Einheit zu werden. Diese Transformation ist entscheidend, um den zukünftigen Erfolg und die nachhaltige Entwicklung unseres Unternehmens sicherzustellen. Die Weisse Arena Gruppe, mit ihrer starken Marke LAAX, steht für Innovation, Nachhaltigkeit und höchste Qualität in der Tourismus- und Freizeitbranche. Dieser Wandel hin zu einer kompetenzgeführten Organisation ist eine natürliche Weiterentwicklung in unserem Bestreben, stets die besten Dienstleistungen und Erlebnisse für unsere Gäste zu bieten.

 

Ein Winter geprägt von Veränderungen

Im Zuge dieser Veränderungen mussten wir unsere Arbeitsweise, unsere Strukturen und unsere Denkweise anpassen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden – und das während der laufenden Wintersaison. Trotz der mehrheitlich schlechten Wetterverhältnisse in der zweiten Saisonhälfte ab Mitte Februar, zeigte sich bei den Ersteintritten wieder ein Plus: Insgesamt verzeichneten wir eine moderate Zunahme der Ersteintritte auf 1 028 134 (Vorjahr 1 015 581), was zufriedenstellend ist. Der Rekordwert aus dem Jahr 2021/22 konnte jedoch nicht erreicht werden. Die Steigerung der Ersteintritte ist vollumfänglich auf den sehr guten Winterbedingungen bis Mitte Februar zurückzuführen. Auch bei den Logiernächten zeigte sich über das ganze Geschäftsjahr eine erfreuliche Steigerung von 28 % auf 158 806 (Vorjahr 114 189).

Geschäftsergebnis der Weisse Arena AG

Nettoumsatz

0 TCHF

- 3,7%

EBITDA

0 TCHF

- 14,5%

Ersteintritte

0

+ 1,2%

Logiernächte

0

+ 2%

Interview mit Reto Gurtner

«Nichts ist so beständig wie der Wandel» – Heraklit von Ephesus

Die vergangenen Jahre haben weltweit gezeigt, dass Veränderung die einzige Konstante ist, der Unternehmen heute begegnen müssen. Technologischer Fortschritt, sich wandelnde Kundenbedürfnisse, geopolitische Unsicherheiten und vieles, was Unvorhersehbar ist, erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit von Organisationen aller Branchen. Auch die Weisse Arena Gruppe als Tourismusunternehmen wird mit diesen Herausforderungen konfrontiert. Deshalb ist das Beschreiten neuer Wege, das Optimieren von Prozessen und die Stärkung der Unternehmenskultur obligatorisch, um für die Zukunft gerüstet zu sein und um nachhaltig zu wachsen.

 

Die Weisse Arena Gruppe ist bekannt für Innovation und disruptives Denken. Welche Vision leitet die Weisse Arena Gruppe momentan konkret an und welche Entwicklung strebt sie an?

In den kommenden Jahren werden wir bei der Organisation und Entwicklung verschiedene Herausforderungen meistern müssen. Ein Hauptziel des Verwaltungsrats ist es, die in den letzten Jahren aufgebaute Komplexität in der Führungsstruktur zu reduzieren sowie transparenter und agiler zu gestalten, um die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Grundsätzlich ist aber die Unternehmung Weisse Arena Gruppe im Wesentlichen mit vollautonomen Tochtergesellschaften wie Bergbahnen, Logement, Gastronomie, Sportausrüstungsvermietung und Freizeitangeboten optimal aufgestellt. Jetzt geht es darum, das geschaffene Angebot qualitativ auf allen Ebenen durch gute Zusammenarbeit und ausgezeichnete Gastgeber zu entwickeln und ständig zu verbessern.

Wie agieren Sie hinsichtlich des Winter- und Sommergeschäfts?

Der Winter bleibt weiterhin ein zentraler Bestandteil der Weisse Arena Gruppe, da wir über eines der grössten zusammenhängenden Wintersportgebiete in einer atemberaubenden Natur verfügen, mit rund 80 Prozent der Pisten über 2000 Meter. Der Sommer bietet zwar Potenzial, jedoch ist es wichtig zu verstehen, dass ein Gästeaufkommen wie im Winter nicht realistisch ist. Im Sommer gibt es eine Vielzahl von alternativen Aktivitäten, wie Biken, Baden, Golfen, Wandern, die keine Bergbahn erfordern. Es ist unwahrscheinlich, dass Gäste während ihres Aufenthalts im Sommer fast täglich auf den Berg gehen, wie es im Winter der Fall ist. Auch das Downhill-Mountainbiken hat nur begrenztes Potenzial, da ein massiver Ausbau der Trail-Infrastruktur erforderlich wäre, was gesellschaftspolitisch in der heutigen Zeit kaum umsetzbar ist. Doch zusammengefasst streben wir ein ausgewogenes, dem saisonalen Gästeaufkommen entsprechendes Angebot an, das die einzigartige Natur, die Vielfalt und die Gastfreundschaft der Destination sowohl im Winter als auch im Sommer optimal nutzt. In einen Satz gepackt: Wir möchten einfach den Gästen ein unvergessliches Erlebnis bieten.

 

Es steht die Eröffnung der zweiten Etappe FlemXpress an. Viele freuen sich, aber es wurde auch schon wieder Kritik laut, dass man eine Überwanderung des Naturschutzgebietes Segnesboden befürchtet. Sehen Sie das auch so?

Mit der bevorstehenden Eröffnung der zweiten Etappe des FlemXpress auf den kommenden Winter und der Vollendung mit der letzten Etappe nach Ils Cugns im Sommer 2025 stehen wir vor einer aufregenden Zeit voller Möglichkeiten. Hinsichtlich der Bedenken sind wir zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Unterstützung unserer Gäste und der Einheimischen eine Lösung finden, die sowohl die Erschliessung des UNESCO-Weltnaturerbes als auch dessen Schutz berücksichtigt.

 

Was macht die Idee, eine Seilbahn ins Glarnerland nach Elm zu bauen, und sind noch weitere Bahnen geplant?

Die in die Jahre gekommene Gondelbahn Crap Masegn – Fuorcla – Vorab wird auf die Wintersaison 2025/26 hin durch eine neue 8er Gondelbahn ersetzt. Somit werden wir voraussichtlich zu einem der modernsten Skigebiete im europäischen Alpenraum gehören, was unsere Bahninfrastruktur betrifft. Ausserdem prüfen wir ständig neue Möglichkeiten, die Destination als Ganzjahresdestination weiterzuentwickeln. Ideen, die diskutiert werden, sind der Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz der Rhätischen Bahn und des Glacier Express von Versam zum Sportzentrum Prau la Selva mit gleichzeitiger Anbindung von Flims und Laax. Eine weitere Idee oder Vision ist die Verbindung von Elm, Tschentelnalp nach La Siala mit Anschluss an die neue Bahn FlemXpress in Nagens. Der Bau dieser Bahnen wäre technisch durchaus machbar, aber die entscheidende Frage ist, ob die Umweltschutzorganisationen und die Bevölkerung dieses Vorhaben unterstützen würden. Wohlgemerkt, für die Region Glarus Süd würde das Projekt Elm eine substanzielle volkswirtschaftliche und touristische Aufwertung bedeuten.

 

Was motiviert Sie persönlich in Ihrer Rolle als Präsident der Weisse Arena Gruppe?

Meine Tätigkeit ist für mich leidenschaftliches Engagement, meine Passion und keine reine Beschäftigung. Ich bin in dieser Region verwurzelt und mein Ziel ist es, sie künftig international noch bekannter zu machen und sie allgemein im Rahmen meiner Möglichkeiten zu fördern.

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