Riders Palace wird zum Riders Hotel: Das Team hinter dem Umbau

Das Riders Palace in LAAX beherbergt seit Dezember 2001 junge, partyhungrige Freestyler. Von einfachen Mehrbettzimmern bis zur Suite bietet es für jedes Budget das passende Angebot. Doch die Zeiten ändern sich und so auch das Klientel des Riders: es wird älter, erwachsener. Aus diesem Grund wurde ein neues Konzept für das legendäre Hotel erarbeitet und ab Herbst 2016 während einer knapp zweijährigen Umbauphase umgesetzt. Diese Transformation wird von einem jungen Team umgesetzt, welches sich nicht etwa aufgrund der Erfahrung im Hotellerie-Bereich zusammengesetzt hat. Viel mehr verbindet das Team der fünf Kreativen die Leidenschaft für Neues, Innovatives, für Trends und Design. Im Interview bietet das Umbau-Team einen Blick hinter die Kulissen und berichtet, auf was sich Gäste im neuen Hotel freuen dürfen.

Euer Team hat noch nicht grosse Erfahrungen im Hotellerie-Bereich. Trotzdem seid ihr mit viel Engagement an das Projekt herangegangen. Hattet ihr Befürchtungen, dass es nicht funktionieren könnte?

Roger Heid, Hotel Manager: Wir alle konnten über viele Jahre Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen sammeln. Ausserdem sind wir alle reichlich gereist und haben schon verschiedenste Teile der Welt entdeckt. Wir haben das Gefühl, dass wir diese Eindrücke, die wir unterwegs gesammelt haben, hier in das Projekt einfliessen lassen können. Damit soll es zu einem anderen Erlebnis werden als in einem klassischen Hotel – wir möchten einen speziellen Vibe rüberbringen.

 

Das Riders Hotel in Laax Murschetg öffnet seine Türen im Winter 2017/18 nicht nur im neuen Look, sondern auch mit einem neuen Konzept. Was dürfen Gäste künftig erwarten?

Roger Heid, Hotel Manager: Unser Ziel ist es dem Gast alles möglichst einfach zu machen, was sich vom Check-In bis zum Food-Erlebnis durchzieht. Auch die Zimmer sind so eingerichtet, dass sie funktional und einfach sind, aber dennoch stylisch und schön. Ein weiterer Leitgedanke ist, dass die Leidenschaft, die in dieses Projekt eingebracht wurde, im ganzen Hotel spürbar ist. Mitarbeitende wie der Koch, die Bartenderin, die Rezeptionisten – sie alle sollen ins Team passen, das heisst echt sein und eine Passion fürs Skifahren oder Snowboarden haben, gerne unter Menschen kommen und ein Flair für Musik haben.

 

Wie und wo entstand die neue Konzeptidee?

Jonathan Voellmy, Creative Director: Die Ideen entstanden aus einem laufenden kreativen Prozess, aber auch durch das Zusammenspiel der Arbeit und der Freizeit. Wenn man am Morgen noch gemeinsam einen Run auf der Piste gefahren ist, hat man danach den Kopf frei und ist offen für Inspirationen. Viele Impulse sammelten wir sicherlich auch beim Reisen. Unterwegs bekommt man einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Die ersten Pläne für den Umbau sind sogar in Indien entstanden.

 

Was geschieht mit den Jugendlichen, die bis anhin eine kostengünstige Unterkunft im Riders gesucht haben?

Michael Adamina, Architekt: Auf einer ganzen Etage gibt es weiterhin 4-Bett-Zimmer, womit genau dieser Zielgruppe weiterhin eine coole und kostengünstige Unterkunft zur Verfügung steht. Der Preis musste zwar etwas erhöht werden, hat sich aber auch dem neuen Standard angepasst.

 

Welche neue Zielgruppe möchtet ihr mit dem Konzept ansprechen?

Roger Heid, Hotel Manager: Wir unterteilen unsere Zielgruppen nicht nach Merkmalen wie Alter oder Wohnort. Wir möchten Menschen erreichen, die Passion für den Berg haben und Musik, Design und Qualität schätzen.

Welche Erfahrungen bringst du mit ins Team?

Roger Heid, Hotel Manager: Ich konnte schon einiges an Führungserfahrung sammeln. Inzwischen spüre ich ziemlich schnell ob etwas funktionieren kann, oder ob jemand in ein Team passt. Ich habe die Aufgabe die „crazy“ Ideen auch mal zu hinterfragen und sie dann vielleicht nur noch „medium crazy“ werden zu lassen. Ich weiss aber auch, wann ich mich zurückziehen muss und das Team einfach wirken lassen kann.

 

Was war für dich das Spannendste in der Transformationsphase?

Jonathan Voellmy, Creative Director: Das weisse unbeschriebene Blatt, das wir bekommen haben – von Grund auf etwas Neues erschaffen zu können. In meinem Job geht es oft nur um das Design, darum etwas auszuschmücken. In diesem Projekt hatten wir jedoch die Chance fundamental das ganze Konzept zu erarbeiten – sogar die Zielgruppe, die oft vorgegeben wird, haben wir gemeinsam definiert.

 

Welche Leidenschaft bringst du mit ins Projekt?

Michael Adamina, Architekt: Ich habe eine grosse Leidenschaft für Grafik und Fotographie, und bin sehr interessiert was sich in der ganzen Surf- und Snowboardbewegung so tut – vor allem auch graphische Aspekte oder die Kleidungsstile finde ich spannend. Das ist auch das faszinierende an LAAX – hier bekommt man die geballte Ladung der Szene zu spüren.

 

Was schätzt du am Meisten an der Zusammenarbeit im Team?

James Niederberger, Schreiner: Die Zusammenarbeit ist total speziell – wir alle haben zusammen entworfen, geplant, gebaut und im Betrieb gearbeitet. Wir haben es immer als Kreis betrachtet, den wir gemeinsam zeichnen. Meist verläuft es so, dass man zu Beginn eines Projektes einen Architekten hat der plant, dann kommt der Handwerker, der es umsetzt und zum Schluss wird es wieder von einer anderen Person betrieben. Wir wollen aber alle im ganzen Ablauf involviert sein. Wir haben ständig zusammengearbeitet, viel diskutiert und hatten Auseinandersetzungen. Durch unsere tief verwurzelte Freundschaft funktionierte jedoch alles sehr gut. Wir kennen uns alle schon lange, und jeder von uns weiss, wer wo welche Schwächen hat. Dadurch akzeptieren wir uns so wie wir sind.

 

Was sind die grössten Herausforderungen während der Transformation?

Renato Nigg, Bauleiter: Das Zeitfenster das wir haben ist sehr eng für all die Ideen die wir umsetzten möchten. Das in einem dichtgedrängten Bauprogramm so zusammenzuschustern, dass es für alle funktioniert zu Arbeiten, das ist sicherlich die grösste Herausforderung.

 

Auf was freust du dich am meisten, wenn das Projekt abgeschlossen ist?

Renato Nigg, Bauleiter: Ich freue mich, wenn alles funktioniert und die Qualitätssteigerung zu sehen ist. Ausserdem freue ich mich darauf zu sehen, dass sich die Transformation gelohnt hat, dass sie sich visuell zeigt, aber vor allem auch, dass man sie spürt.

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